Klarheit über ADHS

Definition

Eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung zeichnet sich durch die drei Kernsymptome Aufmerksamkeitsstörung, Impulsivität und Hyperaktivität aus. Diese Symptome treten unterschiedlich ausgeprägt stark und häufig auf. Sie verursachen subjektive und objektive Leiden sowie Schwierigkeiten der sozialen (Beziehung, Konflikte), schulischen (Verhalten, Noten) und beruflichen (Leistung, Selbstorganisation) Fähigkeiten.

Info zu ADHS

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung

ADHS tritt bei ca. 4% der Bevölkerung auf. Auffälligkeiten zeigen sich häufig in

  • rascher Ablenkbarkeit, sich verzetteln
  • innerlicher Unruhe und Bewegungsdrang
  • Wut - gegen sich und gegen aussen gerichtet
  • mehrere Arbeiten beginnen und nicht beenden
  • Planungs- und Organisationsschwierigkeiten
  • Überforderung durch Verzettelung und alltäglichen Anforderungen

Der ADHS Kongress 2023 in Hamburg bestätigte viele der oben genannten Auffälligkeiten und zeigte erneut, das es nach wie vor schlecht um ADHS steht.
"Jede Verbesserung zählt!"
Das war der einheitliche Grundsatz der anwesenden Expertinnen und Experten.

 

Das versteckte ADHS 

Eine deutsche Studie belegte, dass viele Betroffene das ADHS bei sich gar nicht erkennen. Erklären lässt sich das mit der Konzentration, die seit Geburt an eingeschränkt ist. Da es schon immer so war, wird die Konzentrationsstörung nicht als Störung, sondern als normal wahrgenommen. Wir haben unzählige Kunden, die ihr ganzes Leben mehr Zeit und Energie als andere aufwendeten, um die gleiche Ziele zu erreichen. Dabei erreichen einige durchaus einen universitären Abschluss. Ab dem 40-igsten Lebensjahr sinkt jedoch Energie und die eigenen Strategien für die alltäglichen Anforderungen, die Beziehung und der Beruf reichen nicht mehr aus. Der Kollaps droht.
Genau hier erarbeiten wir mit unseren Kunden neue Strategien, die ebenfalls bei Nicht-Diagnostizierten ausgezeichnet wirken. Und da wir ohne Medikamente arbeiten, braucht es für unsere Arbeit auch keine ADHS Diagnose.

ADHS versteckt sich ebenfalls gerne hinter anderen Krankheitsbildern. Eine Depression oder eine Angstproblematik wir eher diagnostiziert als eine Konzentrationsschwäche. Denn die Konzentrationsschwäche lernt man schon in der Schulzeit zu kaschieren: in unzähligen Schulberichten lesen wir "er hört nicht zu", "er stört den Unterricht", "sie ist verträumt und starrt zum Fenster hinaus", "er vergisst häufig die Hausaufgaben" oder "sie kommt ständig zu spät". Wer im Erwachsenenalter mit den selben Problemen Schwierigkeiten hat, zeigt eher ein anderes Krankheitsbild als ADHS und wird dementsprechend nicht korrekt behandelt. 

Im Erwachsenenalter werden Diagnosen erst seit einigen Jahren gestellt. Ein nicht diagnostizierten ADHS im Erwachsenenalter hat Folgen: in den Statistiken zeigen sich häufigere Konflikte am Arbeitsplatz, häufigere Partner- und Stellenwechsel, weniger erfolgreiche Karrieren und seit neustem eine Häufung von Langzeitarbeitslosigkeit. Neue Studien zeigen: 86% der ADHS Betroffenen haben Schlafstörungen und hinter mehr als die Hälfte der Essstörungen versteckt sich ein ADHS.

Angst und ADHS

Gerade bei lange unentdecktem ADHS zeigen sich Angst- und Panikstörungen im Erwachsenenalter. Es gibt viele Versuche den Zusammenhang zu erklären, klinisch wie auch psychologisch. Eine Erklärung, die uns logisch erscheint, ist die Sucht nach Dopamin und dem Kick. Und womit lässt sich das nicht besser besorgen als durch Angst. Das kann beim Fallschirmspringen oder schnellen Motorradfahren genauso aktiviert werden, wie bei einer Panikattacke im Supermarkt. Die Präsenz der Angst im Leben einer ADHS betroffenen Person verursacht unter Umständen einen grossen Leidensdruck. Sie zeigt sich im negativen Hyperfokussieren und Dauergrübeln, einmal angeknipst, lässt sich die negative Spirale nur schwer durchbrechen. Angst gehört zum Menschsein dazu, sie zu bekämpfen ist eine unmögliche Unterfangung. Die Angst kann sich in das Leben integrieren lassen, mit Hilfe von Psychotherapie, manchmal Medikamenten und Coaching.

Frauen und ADHS

Eine ADHS zeigt sich bei Frauen und Mädchen anders als bei Männern. Diagnosekriterien berücksichtigen die weibliche Variante nach wie vor zu wenig. So werden Frauen oft sehr spät oder gar nicht erkannt und sie erhalten nicht die richtige Hilfe. Aufgrund gesellschaftlicher Normvorstellung neigen Mädchen schon früh dazu, ihre Symptome zu unterdrücken. Eine lange Leidensgeschichte ist die Folge und ihr Leben ist geprägt von Zusammenbrüchen, Erschöpfung und letztendlich auch Klinikaufenthalten. Die Diagnose ADHS fühlt sich an wie ein Befreiungsschlag und damit wird Selbstakzeptanz und ein selbst bestimmtes Leben möglich.

Wirksame Ansätze  

Mehrere Studien belegen eine erfolgreiche Behandlung im Zusammenspiel von ärztlicher Begleitung und ADHS Coaching. Während der Arzt sich um das gesamte, medizinische Wohlbefinden sorgt, kümmert sich der Coach um die spezifischen Auswirkungen des ADHS. Im Unterschied zum "klassischen, systemischen" Ansätzen beinhaltet unser ADHS Coaching die Psychoedukation (verstehen, was ADHS ist, was bedeutet das für mich?) und viele spezifische Hilfestellungen, um seinen Alltag leichter zu gestalten. ADHS Betroffene zeigen im Coaching raschere Fortschritte, in dem sie sich besser verstehen und dadurch bereit sind, ihr Leben zu ändern.

Medikamentöse und weitere Behandlungen

Ob jemand Medikamente nehmen will, das darf jeder selber entscheiden. Für die Medikamente sind die Ärzte und Fachärzte zuständig. Neben einer medikamentöser Therapie kann unser Coaching beitragen, trotz ADHS einem gesünderen Lebensstil zu führen. Auf Wunsch gehen wir auf Themen wie Ernährung, Nahrungsergänzung bei ADHS ein in und geben Empfehlungen ab. Die Entscheidung liegt jedoch immer beim Klienten und eine medikamentöse Einstellung liegt immer bei seinem Fach- oder Hausarzt.

Ist ADHS heilbar?

Bitte achtsam sein:
Es gibt unzählige "falsche Experten" und es werden viele Produkte als "den durchschlagenden Erfolg bei ADHS" gepriesen. In unserem Austausch mit weiteren Fachpersonen hätten wir gehört, wenn es ein neues Produkt mit einen durchschlagenden Erfolg in der ADHS Therapie existiert. Das heisst nicht, dass "Hausmittelchen" nicht unterstützend wirken können. Viele Kunden haben was Neues ausprobiert, waren anfangs begeistert. Doch jeder sagte uns nach 2 Woche - "ich habe es aufgegeben, es nützt nichts".

Eine Heilung im Sinn, dass ADHS im Erwachsenenalter verschwindet, gibt es nicht. Aber man kann damit ganz gut leben, in dem man ADHS Strategien lernt. Ein wesentlicher Punkt ist dabei, die Lebensqualität zu erhöhen. Eine Studie aus dem 2017 zeigte, dass man mit der richtigen Techniken die ADHS Symptome austricksen kann. Daran arbeiten wir auch in unseren Coachings. Da unser Therapieansatz stets ganzheitlich ist, arbeiten wir auf Augenhöhe und suchen auf Wunsch den Kontakt zu Angehörigen sowie dem Arbeitgeber. Denn wir sind überzeugt, mit einem tragenden Netz ist ADHS zu sehr vielem fähig. 

Fragen und Antworten 

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