ADHS-Coaching. Was ist da anders?
Coaching?
Coaching ist eine individuelle, zeitlich limitierte Begleitung von Menschen. Häufige Coachingthemen sind Persönlichkeitsentwicklung, berufliche Veränderung und Konflikte. Bei der Bewältigung der unterschiedlichen Probleme muss der Klient stets eigenverantwortlich mitarbeiten. Es ist ein interaktiver, Prozess, der auf Freiwilligkeit basiert. Der Coach übernimmt weder Arbeiten, noch vermittelt er allgemeingültige Tipps.
Wie vieles macht auch das Coaching einen Wandel der Zeit mit. Waren Ratschläge einst verboten, bietet man sie heute auf dem Serviertablett an. Es geht heute auch weniger um eine einzige und richtige Coaching Methode, sondern aus einer Vielzahl von Methoden die Beste in diesem Kontext zu finden. Eine noch speziellere Coaching Methode ist das ADHS Coaching, da es mit einer Krankheit einhergeht.
ADHS-Coaching was ist in diesem Coaching anders?
Viele Coachs grenzen sich bei Krankheiten ab. Das ADHS-Coaching ist jedoch eine Schnittstelle, einerseits Coaching und anderseits einen Behandlungsteil einer anerkannten Krankheit. Daher geht unsere Arbeit über die üblichen Coachingtechniken hinaus.
Ein Thema ist die sogenannte Psychoedukation: Studien belegen, das ADHS-Betroffene gute Fortschritte erzielen, wenn sie ihr ADHS und den Einfluss auf ihr Leben verstehen. Wir erarbeiten im ersten Schritt das notwendige Verständnis zu ADHS und die zusammenhängen in Beruf, Ausbildung, Partnerschaft und Alltagsaufgaben. Im zweiten Schritt arbeiten wir an den Coachingtechniken. Dabei greifen wir auf unsere Ausbildungen als systemische Coachs zurück und wenden je nach Situation die besten Techniken aus. Denn systemisches Coaching beinhaltet verschiedene Techniken an. Eine davon ist zum Beispiel die Hypnose-Technik
Das zu verstehen ist deshalb wichtig, da ADHS-Betroffene genau an diesem Punkt immer wieder scheitern: sie können es nicht wie andere direkt umsetzen. Ihnen fehlt das notwendige Vor-Wissen, um mit ihrer anderen Denkform erfolgreich zu sein. Sie müssen erst einmal verstehen, dass sie eine andere Herangehensweise brauchen. Leider sind unzählige Bücher und Coachingausbildungen nicht ADHS-Kompatibel – sie gehen nicht auf die andere Denkform ein. Daraus entsteht für die Betroffenen oft Frust, starke Selbstzweifel, Verweigerungsverhalten und schlussendlich Wut, die gegen innen als auch gegen aussen gerichtet wird.
ADHS-Coaching unterscheidet sich in vieler Hinsicht:
1. Als ADHS-Fachpersonen kennen wir die Herausforderungen, die damit einhergehen. Wir erklären diese Zusammenhänge – bezogen auf die aktuelle Lebenssituation.
2. Wir kennen unzählige und alltagstaugliche Strategien und Techniken zur Bewältigung der ADHS-Symptome. Alles, was wir anbieten, haben wir selber ausprobiert, bevor wir es weitergegeben haben.
3. Als ADHS-Coachs können wir die Bedürfnisse von Menschen mit rasch wahrnehmen sowie den Eltern sowie Angehörigen einfach und verständlich erklären.
4. Wir kennen die ADHS-Medikamente. Wir beraten neutral, so dass jeder für sich die Vor- und Nachteile abwägen kann. Gerne zeigen wir Strategien für ein funktionierendes Medikamentenmanagement auf.
5. Menschen mit ADHS haben öfters starke Schwierigkeiten mit der Organisation, der Zuverlässigkeit und der Pünktlichkeit. Wir bieten dazu spezifische Techniken an, um sein Verhalten nachhaltig und erfolgreich zu ändern.
6. ADHS beeinträchtig die Karriereentwicklung häufig. Wir helfen dabei, die angestrebten Karriereziele zu erreichen und eliminieren die unzähligen Fettnäpfchen.
7. Menschen mit ADHS sind oft anfälliger für Stress und weitere Krankheiten. Wir tragen sehr gerne zum Erhalt der Lebensqualität bei. Nachhaltig.
Unser ADHS-Coaching basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Eine Studie von Steven A. Safren et al., veröffentlicht im Journal of the American Medical Association (JAMA), hat gezeigt, dass ADHS-Coaching in Kombination mit ärztlicher Behandlung die Symptome von ADHS signifikant reduzieren kann.
Eigene Empfehlung
ADHS-Coaching soll nur von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden, die eine spezifische Ausbildung und Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit ADHS ausweisen. Dabei sollte man darauf achten, ob eine ADHS-Ausbildung absolviert wurde und ob regelmässig Weiterbildungen besucht werden. Deshalb ist es auch uns selber sehr wichtig, unsere Arbeit in Intervisionsgruppen mit Fachärzten und Psychologen zu überprüfen und regelmässig an Weiterbildungen teilzunehmen.
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