Hilfe bei ADHS

Schlechte Tage und gute Ratschläge

Wer kennt sie nicht, die schlechten Tage mit ADHS? Nichts hilft und am liebsten würdest du wegrennen, dich verkriechen oder unsichtbar machen. Sie können von kurzer Dauer sein und schnell vorbei gehen oder einige Tage anhalten. Man ist in depressiver Stimmung, gereizt und innerlich traurig. Vertraust du dich Freunden oder der Familie an, lassen die guten Ratschläge nicht lange auf sich warten. Ja wir wissen, sie sind gut gemeint, aber….

Ja, man weiss, dass Bewegung hilft, dass man sich aufraffen muss, dass man keinen Alkohol trinken soll, dass man sich gesünder ernähren müsste, dass man einen Wochenplan erstellen sollte und und und. Doch in diesen schwarzen Momenten ist man nicht mehr fähig dazu und man bringt die Kraft nicht auf. Betroffene reagieren mit Abwehr und Zurückweisung. Doch in diesen Momenten wünschen sie sich nichts mehr, als jemanden der zuhört und Verständnis hat. Was kann helfen?

  1. Als Angehöriger soll man da sein und zuhören. Aktiv zuhören und versuchen zu verstehen, was dir das gegenüber gerade zu vermitteln versucht. Wiederhole was du gehört hast um zu prüfen, ob du das richtig verstanden hast. Was gar nicht geht sind allgemeine Floskeln wie: “Ja ja, das kommt schon wieder gut” oder “Du machst aus einer Mücke einen Elefanten, das ist gar nicht so schlimm”. Doch, in diesem Moment ist es schlimm und es fühlt sich so an. Diese Gefühle ernst nehmen hilft sehr und trägt zur Besserung bei.
  2. Als Betroffener kann man in guten Zeiten eine Checkliste erstellen, was in solchen Momenten helfen würde und wie Angehörige Hilfe leisten könnten. Eine “Anwendungshilfe” für Angehörige sozusagen. Denn wenn man selber drinnen steckt, spürt man nicht mehr, was man brauchen würde. Kommen dann noch Fragen “Möchtest du raus gehen? Willst du essen? Soll ich dich in Ruhe lassen?” ist man schnell überfordert.
  3. ADHS – Betroffene wissen, nach diesen Phasen kommen auch wieder gute Phasen. Das ist so und wird immer so sein. Dafür ist ein gesundes Selbstvertrauen und ein Vertrauen auf seine psychische Stabilität notwendig. Wenn du weisst, was gerade mit dir passiert, kannst du auch besser damit umgehen. Es gelingt dir so, mit deinem Umfeld klar zu kommunizieren und zu erklären, was mit dir in solchen Momenten passiert. Umgebe dich grundsätzlich mit Menschen, die dir gut tun.